Für die Entstehung eines Dekubitus sind dies vorzugsweise Körperregionen, mit konvexen Knochenvorsprüngen unter dünnem Unterhautfettgewebe.
Ob an diesen Stellen ein Dekubitus entstehen kann ist u. a. abhängig von der Lage des:der Patient:in. Im Sitzen sind zum Beispiel vor allem Schulterblätter, Dornfortsätze der Wirbelsäule, Ellenbogen, Sitzbeinhöcker und Fersen gefährdet.
Es gibt eine Reihe weiterer Risikofaktoren, welche tatsächlich oder mutmaßlich mit der Dekubitusentstehung assoziiert sind.
Hierzu zählen beispielsweise eine eingeschränkte Mobilität und / oder Beweglichkeit, Wahrnehmungsstörungen, schlechter allgemeiner körperlicher Zustand, Ernährungsstörungen, Inkontinenz, eine herabgesetzte Gewebetoleranz der Haut und vieles mehr.
Die prophylaktischen Maßnahmen zur Vermeidung eines Dekubitus sind gleichzeitig ein wesentlicher Bestandteil der Dekubitustherapie. Dazu zählen unter anderem Maßnahmen der Druckentlastung und -reduktion durch Förderung und Unterstützung der Eigenbewegung des Betroffenen, Druckverteilende Maßnahmen durch den Einsatz von Hilfsmitteln wie Weichlagerungskissen und –matratzen, Hautpflege, sowie die Reduktion weiterer Risikofaktoren. Bei bestehenden Dekubitus soll neben den oben beschriebenen prophylaktischen Maßnahmen eine Wundbehandlung nach den Prinzipien der modernen Wundversorgung erfolgen.
Die Einschätzung des individuellen Dekubitusrisikos, Maßnahmen zur Bewegungsförderung und Behandlung anderer Risikofaktoren, die Auswahl geeigneter Hilfsmittel, eine adäquate Wundbehandlung unter Berücksichtigung der Präferenzen der Betroffenen, ggf. operative Therapie setzen eine hohe Fachexpertise bei den Behandlern voraus und kann nur im Team mit dem Betroffenen, Angehörigen und in Kooperation mit ärztlichen und nicht ärztlichen Partner:innen gelingen.