Chronische und schwer heilende Wunden

Chronische Wunden sind für die Betroffenen und ihre Angehörigen häufig sehr belastend. Sie können Schmerzen verursachen, die Mobilität einschränken und/oder zu Geruchsbelästigung führen.  Da sie häufig im Verlauf chronischer Erkrankungen auftreten, umfasst die Behandlung, neben der Wunde selbst, auch immer die Behandlung dieser Wundursache und anderer Wundheilung beeinflussender Begleiterkrankungen.

Der Gesetzgeber hat den Leistungsumfang für spezialisierte Einrichtungen zur Wundversorgung auf chronische und schwer heilende Wunden begrenzt. Jeder Gesetzlich- oder Privat Versicherte hat einen Versorgungsanspruch.

Valide oder evidente Kriterien zur Einschätzung von chronisch oder schwer heilend gibt es derzeit leider noch nicht.

Chronisch sind Wunden, die innerhalb von 4-12 Wochen nicht zum Wundverschluss gebracht werden können.

Bei uns im WZ-WundZentrum arbeiten wir nach aktuellen Standards und Leitlinien. Unsere Mitarbeiter haben eine hohe Fachexpertise und haben das Ziel, mit Ihnen gemeinsam, Ihre Wunde schnellstmöglich zur Abheilung
zu bringen und Ihre Lebensqualität wieder zu erhöhen.

Erfahren Sie in den folgenden Rubriken mehr zu den häufigsten Wundarten und Ursachen von chronischen und schwer heilenden Wunden.

Akne inversa / Hidradenitis suppurativa

Akne inversa ist eine schmerzhafte, chronische entzündliche Hauterkrankung, die hauptsächlich die Achseln, die Leisten- sowie dem Scham- und Anusbereich befällt. Die Erkrankung beginnt häufig mit einer Haarwurzelentzündung und breitet sich dann in Form von wiederkehrenden Entzündungen und Abszessen aus. Schätzungsweise 1% der Bevölkerung ist betroffen. Mehr lesen

Dekubitus ist eine lokal begrenzte Schädigung der Haut und/oder des darunter liegenden Gewebes, in der Regel über knöchernen Vorsprüngen. Er entsteht infolge von Druck oder von Druck in Kombination mit Scherkräften. 

Für die Entstehung eines Dekubitus sind dies vorzugsweise Körperregionen, mit konvexen Knochenvorsprüngen unter dünnem Unterhautfettgewebe.

Ob an diesen Stellen ein Dekubitus entstehen kann ist u. a. abhängig von der Lage des Patienten. Im Sitzen sind zum Beispiel vor allem Schulterblätter, Dornfortsätze der Wirbelsäule, Ellenbogen, Sitzbeinhöcker und Fersen gefährdet. Mehr lesen.

Das Diabetische Fußsyndrom umfasst alle krankhaften Veränderungen des Diabetikerfußes, die sich auf Folgeschäden des Diabetes zurückführen lassen. Vor allem Neuropathie, Ischämie oder Mischformen sind hier zu nennen.

Als Komplikation können Läsionen am Fuß des Betroffenen entstehen. Dies kann zu  einer deutlich herabgesetzter Lebensqualität des Betroffenen führen.  Verzögert oder ineffektiv Behandelt können sie zur Amputation der betroffenen Extremität führen. Mehr lesen.

Schwer heilend sind Wunden, wenn sie auf Grund innerer oder äußerer Faktoren nur sehr langsam heilen.  Sie sind häufig mit Einschränkungen in der Lebensqualität der Betroffenen verbunden. Um die wundheilungshemmenden Faktoren zu erkennen, weitere Komplikationen zu vermeiden, die Lebensqualität der Betroffenen zu Verbessern und  einen stabilen Wundverschluss zu erreichen braucht es über das übliche Professionswissen hinausgehende Fachexpertise.

Wundbehandlung

 

Wundheilung beeinflussende Faktoren können u.a. sein:

  1. besonders große und tiefe Wunden
  2. immer wiederkehrende Wunden
  3. die Wunde ist Symptom einer chronischen Erkrankung
  4. Chemotherapie und / oder Strahlentherapie
  5. Wundheilung beeinflussende Medikamente
  6. Wundheilung beeinflussende Begleiterkrankungen
  7. Schmerz
  8. Mobilitätsverlust
  9. Multiresistente Erreger
  10. Suchterkrankungen
  11. schlechter Ernährungszustand
  12. Depression
  13. Demenz
  14. Angst
  15. v.m.

 

Die Versorgung dieser schwer heilenden Wunden verlangt nach einem zielgerichteten Sektor, übergreifenden Einsatz anamnestische-diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen. Aber auch nach Maßnahmen zur Erfassung des Schulungsbedarfes und daraus abgeleitet die individuelle ergebnisorientierte Schulung bzw. Information des Betroffenen oder seiner Bezugsperson.

 

Definition

Der Begriff Ulcus cruris (Ulcus „Geschwür“ und cruris „Unterschenkel“) bezeichnet einen Substanzdefekt der Haut am Unterschenkel. Der typischerweise als Ergebnis venöser Abfluss, arterieller Zuflussstörungen oder einer Mischung aus beidem entsteht.  Andere Ursachen sind eher selten. Umgangssprachlich wird das Ulcus cruris auch als „offenes Bein“ bezeichnet. Mehr lesen.